Pressemitteilungen und Aktuelles
26.05.2023 Langkofelscharte: Kein Ausbau der Liftanlage
Für den zur Kabinenbahn umgerüsteten Korblift auf die Langkofelscharte liegt seit Mitte Mai ein Ausbauprojekt vor – mit doppelter Personenkapazität, mehr als doppelt so hohen Betonträgern und einer vier Mal so großen neuen Bergstation. Dabei fehlt es bereits jetzt auf der Langkofelscharte an Platz und in der dort gelegenen Toni-Demetz-Hütte an Wasser. „Diese Ausbaupläne sind absolut nicht vertretbar“, sagen die Umweltverbände.
Zur Pressemitteilung
Communicato stampa in lingua italiana
11.05.2023 Raumordnungsgesetz gefügig gemacht
Diese Woche entscheidet der Landtag über eine Abänderung des Gesetzes für Raum und Landschaft. Darin enthalten: die Aufhebung der Fristen für das Gemeindeentwicklungsprogramm. Fällt die Frist, dann wird das Gesetz für Raum und Landschaft seines Kernstücks beraubt – mit Folgen für unsere Landschaft und unsere Ortsbilder.
Zur Pressemitteilung
Communicato stampa in lingua italiana
15.04.2023 Verantwortung übernehmen
73. Jahreshauptversammlung des Heimatpflegeverbandes
„Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Welt und uns Menschen“, betonte die durch Neuwahl bestätigte Obfrau des Heimatpflegeverbandes Claudia Plaikner bei der Hauptversammlung in Obervintl. An die Versammlung und an die anwesenden politischen Verantwortungsträger richtete sie die klare Forderung, mit aller Kraft dem Verbau der Landschaft und dem maßlosen Verbrauch von Ressourcen entgegenzuarbeiten und „Verantwortung für unsere Heimat zu übernehmen“.
Zur Pressemitteilung
Zum Bericht
Film
premiere "Virtuoso. Otto Rabensteiner, Musiker, Komponist, Kapellmeister, Professor"
Otto Rabensteiner war Dozent für Trompete am Bozner Konservatorium und Solotrompeter im Haydn-Orchester, er erhielt ein Engagement am „Teatro alla Scala“. Er war aber auch Kapellmeister zahlreicher Südtiroler Musikkapellen, Chorleiter und Komponist. Als Komponist hat Otto Rabensteiner viele Werke für Bläsergruppen und Blasmusik geschaffen, aber auch Bearbeitungen von Volksgut und Variationen klassischer Trompetenwerke geschrieben. 2012 ist der Musiker verstorben. Anlässlich des 75. Geburtstags von Otto Rabensteiner zeigen wir als Premiere das Portrait von Konrad Plaickner und Waltraud Pircher.
Filmpremiere am 30.03.2023 um 18 Uhr, im Konservatorium Bozen
Der Filmabend wird vom Heimatpflegeverband in Zusammenarbeit mit dem Konservatorium Claudio Monteverdi organisiert und von Prof. Marco Pierobon und seinen Studenten musikalisch umrahmt.
Zum Trailer
Weitere Informationen
Ulteriori Informazioni
09.03.2023 "Langkofelgruppe muss endlich unter Schutz gestellt werden"
Gestern haben sich Vertreter der Umwelt- und Landschaftsschutzorganisationen und auch einzelne Repräsentanten der Wirtschaft aus den betroffenen Gebieten mit Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer zu einem Austausch zu den Cunfinböden getroffen. Dabei haben sie ihren Appell erneuert: „Die Langkofelgruppe mit den Cunfinböden muss endlich unter Schutz gestellt werden.“
Zur Pressemitteilung
Communicato stampa in lingua italiana
20.02.2023 Gerichtliches Vorgehen gegen Tierser Seilbahn
Südtirols Umwelt- und Bergsportvereine gehen gerichtlich gegen die Tierser Seilbahn vor. Die fünf Vereine fechten jenen Akt vor dem Bozner Verwaltungsgericht an, mit dem die knapp 1.000 Kubik illegal gebaute Kubatur saniert wurde. Denn der für die Tierser Seilbahn angewandte Trick darf lnicht Schule machen.
Zur Pressemitteilung
Communicato stampa in lingua italiana
20.02.2023 Olympia-Stafette
Am 17. Februar machte die Stafette für ein transparentes und verantwortliches Olympia 2026 in Südtirol Station. Von Cortina ausgehend - zu Fuß, mit Langlaufskiern und mit der Bahn - erreichten die Teilnehmer am Abend Rasen, wo die Veranstaltung mit einem Vortragsabend endete.
Zur Pressemitteilung
Communicato stampa in lingua italiana
14.02.2023 Lahner Alm: Treffen mit Landesrätin
Die Vertreter der Umweltverbände haben sich zu einer Aussprache mit der für den Landschaftsschutz zuständigen Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer getroffen. Wie es aussieht, möchte die Landesregierung die Fortstraße trotz der negativen Gutachten und trotz der wiederholten Kritik durchsetzen.
Zur Pressemitteilung
Communicato stampa in lingua italiana
06.02.2023 Lahner Alm: Traditionelle Alm erhalten
Die Lahner Alm in Prettau soll einen Forstweg erschlossen werden, obwohl bereits eine Materialseilbahn besteht. Die zuständigen Ämter haben die aufwändige Zufahrtsstraße abgelehnt, die Gemeinde und der private Betreiber machen Druck auf die Landesregerierung, das Projekt trotzdem zu genehmigen.
Zur Pressemitteilung
Communicato stampa in lingua italiana
21.01.2023 Genießbar bleiben
Ein Essay von Claudia Plaikner in der SWZ
Das „Genussland Südtirol" steht vor der Herausforderung, weiterhin genießbar zu bleiben. Dafür bedarf es der Erkenntnis, dass „Genuss“ und „genug“ enger verwandt sind als gemeinhin angenommen. Verzicht ist nicht als Unwort wahrzunehmen, sondern als unabdingbare Voraussetzung.
Weiterlesen ...
17.01.2023 Seilbahn Tiers-Frommer Alm: Private Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel?
Die privat geführte Seilbahn soll im neuen Südtirolmobil-Fahrplan als öffentliches Verkehrsmittel vermittelt werden. Dabei muss eines klar sein: Aufstiegsanlagen in Skigebieten sind keine öffentlichen Verkehrsmittel!
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa in lingua italiana
13.01.2023 Landschaftsleitbild: Kubatur statt Landschaft
Die Landesregierung will über einen Anhang zum Landschaftsleitbild Baurechte auf Natur- und Agrarflächen vergeben und touristische Erweiterungen im Grün zulassen. Heimatpflegeverband und Dachverband halten mit Stellungnahmen dagegen.
Zur Pressemitteilung - Zur Stellungnahme des HPV
Comunicato stampa in lingua italiana
25.11.2022 Prof. Zerbe: "Wir brauchen ein Moorkataster"
Landschaftsökologe Prof. Stefan Zerbe von der Universität Bozen referierte am 22. November in Salurn über die Bedeutung von Mooren, Torflagerstätten und Feuchtgebieten für Boden, Wasserhaushalt und Klima.
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa in lingua italiana
PODCAST: Climate Facts des Klima Clubs Südtirol
E-Mobilität, Wärmepumpe und Photovoltaik: Der Klima Club Südtirol lässt zu Themen des KLimawandels lokale Expert:innen zu Wort kommen. Eine Serie mit großem Praxisbezug und Überblick über Aspekte des Klimawandels und der Energieversorgung in Südtirol getragen vom lokalen Bündnis Climate Action und unterstützt von salto.bz.
24.11.2022 Manifest für mehr Respekt für den alpinen Raum
Mit einem Manifest bekräftigen die Alpenvereine, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und der Heimatpflegeverband die Notwendigkeit eines ernstgemeinten Schutzes des alpinen Raums.
Zur Pressemitteilung - Zum Manifest
Comunicato stampa in lingua italiana - Il manifesto in lingua italiana
16.11.2022 Heimatpflegeverein Branzoll gegründet
Die Stärkung der dörflichen Identität, der Schutz von Bau- und Naturdenkmälern, der schonungsvolle Umgang mit der Ressource Boden sowie das Zugehen auf die Jugend – das sind die großen Anliegen des am 11. November neu gegründeten Heimatpflegevereins Branzoll – Bronzol.
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa in lingua italiana
08.11.2022 Das Projekt Sonnenlift im Skigebiet Klausberg zeigt: Der Skipistenplan ist überholt
Das umstrittene Projekt wurde vor wenigen Wochen von der Landesregierung genehmigt – trotz negativen Gutachtens des Umweltbeirats.
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa in lingua italiana
02.11.2022 Olympia 2026: Unnötige Kosten für Bobbahn
Bei einem Treffen Mitte Oktober in Cortina d‘Ampezzo haben sich Umweltverbände aus dem Belluno, Trentino-Südtirol und Tirol über die Baumaßnahmen für Olympia 2026 ausgetauscht und insbesondere die exponentiell steigenden Kosten für die vorgesehenen Sportstätten diskutiert. Im Zentrum der Kritik: die geplante Bobbahn.
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa in lingua italiana
20.10.2022 Drususkaserne Schlanders: Vorgehensweise ist inakzeptabel
Der Heimatpflegeverband Südtirol kritisiert die Nacht- und Nebelaktion der Gemeinde Schlanders in der Vinschger Drususkaserne und stellt sich hinter die Entscheidung des Landesdenkmalamtes, das Kasernenareal zeitweilig unter Schutz zu stellen.
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa in lingua italiana
18.10.2022 Resolution des 34. Gesamttiroler Heimatpflegertreffens
Verkehr und Klimawandel sowie der ausufernde Transit auf der Brennerachse: Das sind
nur einige der vielen Themen, die die Gesamttiroler Heimatpfleger in ihrer 34.
gemeinsamen Vorstandssitzung in Neustift besprochen haben.
Zur Resolution
Zum Bericht des Heimatpflegertreffens
Risoluzione in lingua italiana
Relazione dell'incontro in lingua italiana
"Baukultur kann nicht verordnet werden"
Zum Thema "Baukultur - Wege und Hindernisse" hat sich die Redation der Zeitschrift "Erker" mit Albert Willeit getroffen. Der gebürtige Brunecker ist Obmann des Bezirkes Pustertal des Heimatpflegeverbands Südtirol, sowie Berater im Bereich Baukultur und Dorfgestaltung und war von 1994 bis 2020 Mitglied der Landschaftsschutzkommission.
Das vollständige Interview lesen Sie hier
23.09.2022 - Klimaplan Südtirol 2040
Den Plänen müssen Taten folgen.
Der erste Teil des Klimaplans Südtirol wurde vor kurzem medienwirksam vorgestellt.
Doch der noch viel wichtigere Teil Zwei des Plans, der die Maßnahmen enthält, um dieses ambitionierte Ziel umzusetzen, soll erst in knapp einem Jahr vorgelegt werden. Das muss früher passieren, fordert der Heimatpflegeverband Südtirol, denn uns läuft die Zeit davon.
Zur Pressemitteilung in deutscher Sprache
Comunicato stampa in lingua italiana
12.09.2022
- Plans de Cunfin: Treffen mit LR Maria Hochgruber Kuenzer
Appell an die Landesregierung: Endlich Schutz für die Langkofelgruppe mit den Cunfinböden
Appello alla Giunta Provinciale: Finalmente protezione per il gruppo del Sassolungo e i Piani di Cunfin
Pertenduda dala jonta provinziela: Finalmënter na scunanza dla grupa de Saslonch cun i Plans de Cunfin
Zur Pressemitteilung in deutscher Sprache
Comunicato stampa in lingua italiana
Comunicat stampa ladin
12.09.2022 Nvit | Einladung | Invito
Per nosc Plans de Cunfins - Treffen mit LR Maria Hochgruber Kuenzer
Montag 12. September, um 15:00 Uhr, Plans de Cunfin | Cunfin-Böden
Treffpunkt um 14:00 Uhr bei der Bushaltestelle Monte Pana
26.08.2022 Treffen der Umweltvertreter: Schutz für die Cunfinböden und die Langkofelgruppe
Diesen Schatz dürfen wir uns nicht verbauen.
Ein Team des Bayrischen Rundfunks dokumentierte das Treffen der Umweltvertreter.
Treffen mit Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer noch im September.
25.07.2022 Mantenì la belezes natureles, s‘asseguré l’ega Schönheit bewahren, Wasser sichern
Preservare la bellezza, mettere al sicuro l’acqua.
Bei einem gemeinsamen Lokalaugenschein der Vertreter*innen von den lokalen Umweltgruppen Lia per Natura y Usanzes und Nosc Cunfin sowie von Heimatpflegeverband und Dachverband für Natur- und Umweltschutz zu Füßen der mächtigen Langkofel-Gruppe wurden die gemeinsamen Forderungen an die Landesregierung formuliert und die schitechnische Verbindung zwischen Monte Pana und Saltria auf der Seiser Alm abgelehnt.
Erst zu Beginn des Jahres haben sich knapp 80 Prozent der Teilnehmer an der von Nosc Cunfin organisierten Umfrage für die Unterschutzstellung von der Langkofelgruppe und den Cunfin-Böden ausgesprochen.
Zur Pressemitteilung in deutscher, italienischier und ladinischer Sprache
Comunicato stampa in lingua tedesca, italiana e ladina
Comunicat stampa tudësch, talian, ladin
18.06.2022 Grüne Fahne für die traditionelle Bewässerung auf der Malser Haide
Mit den grünen Fahnen prämiert Legambiente jedes Jahr innovative Praktiken und System, die für hohe ökologische, landschaftliche und kulturelle Qualität stehen.
2022 zeichnet Legambiente die traditionelle Bewässerung im Obervinschgau über Waale mit der grünen Fahne aus.
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa in lingua italiana
Bericht "Carovana delle Alpi" über die Verleihung der Grünen Fahne an den Heimatpflegeverband (in italienischer Sprache)
Rapporto "Carovana delle Alpi" sull'assegnazione della Bandiera Verde a Heimatpflegeverband
29.04.2022 Für einen kleinstrukturierten und klimaschonenden Tourismus nach menschlichem Maßstab
Stellungnahme der Gesamttiroler Heimatpleger zum Angriff auf die Ukraine
Die Gesamttiroler Heimatpfleger sehen sich angesichts der Vorgänge in der Ukraine veranlasst, eine klare Position zu beziehen.
Auch wenn die meisten Vereine, die unter diesem Dach zusammengeschlossen sind, in ihren Statuten verankert haben, dass sie unpolitisch sind, müssen wir unsere Stimme erheben, wenn grundsätzliche ethische und humanitäre Prinzipien verletzt werden.
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa in lingua italiana
09.04.2022 Die Jugend im Fokus
72. Jahreshauptversammlung des Heimatpflegeverbandes
Der Heimatpflegeverband Südtirol legt seinen Fokus im Jahr 2022 auf Jugend. Welche Projekte dazu geplant sind, erklärte Obfrau Claudia Plaikner bei der 72. Hauptversammlung in Tramin. In Anwesenheit von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ric
30.03.2022 UNESCO-Kandidatur
Der Antrag zur Aufnahme der “Traditionellen Bewässerung in Europa: Wissen, Technik und Organisation“ in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ wurde im UNESCO-Hauptquartier Paris gestellt. Südtirol ist mit den Waalen mit dabei!
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa in lingua italiana
18.03.2022
Campionac Mundiei sustenibli – va pa chёl?
Gröden am Scheideweg: Megaevents sind nicht enkeltauglich
Die Lia per Natura y Usanzes lädt am 18. März 2022 um 20.00 Uhr in das Kulturhaus “Luis Trenker” in St. Ulrich zu einem Informationsabend zur möglichen Ski-Weltmeisterschaft und die Folgen für Gröden ein.
Weitere Infos hier.
Grünes Olympia in den Alpen?
Südtirol hat es in der Hand die Spiele 2026 weniger klima- und umweltschädlich zu veranstalten. Dazu braucht es eine Kehrtwende der Politik und Investition der Olympia-Millionen einzig in nachhaltige Projekte.
Comunicato stampa in lingua italiana
Die traditionelle Bewässerung im Obervinschgau auf der nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes
Die Wiesenbewässerung auf der Malser Haide ist eine jahrhundertealte Kulturtechnik, die bis heute nichts von ihrer Effizienz und Faszination eingebüßt hat. Davon ist auch das Landwirtschaftsministerium in Rom überzeugt und hat die Praktik der traditionellen Bewässerung im Obervinschgau auf die nationale Liste für landwirtschaftliche Praktiken und traditionelles Wissen gesetzt. Das Ansuchen dafür wurde von Heimatpflegeverband, Bauernbund-Ortsgruppe Burgeis, Gemeinde Mals, Heimatpflegeverein Mals und IDM gemeinsam gestellt.
Knapp 400 Hektar werden auf der Malser Haide noch traditionell über Waale bewässert, indem sie nach einem streng geregelten Zeitplan, der sogenannten „Road" in regelmäßigen Abständen überflutet werden. „Die Kulturtechnik der Überflutung hat keinen musealen Charakter, sondern ist eine effiziente Technik, die heute nach wie vor so angewandt wird wie vor hunderten von Jahren" so Claudia Plaikner, Obfrau des Heimatpflegeverbandes Südtirol, zum Projekt immaterielles Kulturerbe traditionelle Bewässerung im Obervinschgau, „und aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass sie auch eine Zukunft haben sollte."
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa
Zum Bewerbungsdossier mit technischen Informationen (in italienischer Sprache)
Dossier di candidatura con informazioni specifiche
19.01.2022 Ausgehöhlter Ensembleschutz
Die Gemeinde Brixen löst ihren Ensembleschutzbeirat auf.
Die Gemeinde Brixen hat ohne Not ihren Ensembleschutzbeirat aufgelöst. Damit schafft sie einen Präzedenzfall für die Aushöhlung des Ortsbilds- und Ensembleschutzes auf Kosten der Lebensqualität in den Dörfern und Städten Südtirols.
05.01.2022 Die traditionelle Bewässerung im Obervinschgau auf der nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes
Die Wiesenbewässerung auf der Malser Haide ist eine jahrhundertealte Kulturtechnik, die bis heute nichts von ihrer Effizienz und Faszination eingebüßt hat. Davon ist auch das Landwirtschaftsministerium in Rom überzeugt und hat die Praktik der traditionellen Bewässerung im Obervinschgau auf die nationale Liste für landwirtschaftliche Praktiken und traditionelles Wissen gesetzt. Das Ansuchen dafür wurde von Heimatpflegeverband, Bauernbund-Ortsgruppe Burgeis, Gemeinde Mals, Heimatpflegeverein Mals und IDM gemeinsam gestellt.
Knapp 400 Hektar werden auf der Malser Haide noch traditionell über Waale bewässert, indem sie nach einem streng geregelten Zeitplan, der sogenannten „Road" in regelmäßigen Abständen überflutet werden. „Die Kulturtechnik der Überflutung hat keinen musealen Charakter, sondern ist eine effiziente Technik, die heute nach wie vor so angewandt wird wie vor hunderten von Jahren" so Claudia Plaikner, Obfrau des Heimatpflegeverbandes Südtirol, zum Projekt immaterielles Kulturerbe traditionelle Bewässerung im Obervinschgau, „und aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass sie auch eine Zukunft haben sollte."
22.12.2021 Nur Mut, liebe Landesregierung!
Heimatpflegeverband und Dachverband begrüßen die Bekundungen der Landesregierung, mit dem geplanten Landestourismusentwicklungskonzept 2030+ die touristische Entwicklung Südtirols krisenfest und klimatauglich machen zu wollen. Eine Obergrenze der Betten ist ein erster wichtiger Schritt dazu. Der von den Verbänden mehrmals eingeforderte Index für „Tourismusintensität" (Übernachtungen pro Einwohner) ist endlich Maßeinheit und zeigt: Südtirol ist die dichteste Tourismusregion der Alpen. Reich an schönen Formulierungen, wirft das Konzept aber zahlreiche Fragen auf.
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa "Coraggio cara giunta provinciale" in lingua italiana
09.12.2021 Gemeinsame Medienmitteilung der Südtiroler Umweltverbände zum Klimastreik
am 10. Dezember
Südtirol hat die Chance eine der fortschrittlichsten Regionen zu werden. Ein Vorbild auf dem Weg zu einer nachhaltigen, krisenfesten und solidarischen Gesellschaft. Nur wenige Regionen haben derart gute Voraussetzungen dafür. Der Klimaplan, der zurzeit von der Landesregierung überarbeitet wird, wäre das richtige Instrument, den nötigen Wandel zu gestalten. Der Plan aber verfehlt dieses Ziel, ebenso wie die internationalen Standards. Anlässlich des weltweiten Klimastreiks fordern die Umweltorganisationen mit einer Stimme ein klimaneutrales Südtirol bis 2035.
Hier können Sie unsere Forderungen zum Klimaplan unterschreiben: https://climateaction.bz/12-forderungen-zum-klimaplan/
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa
Informationen zum Klimatstreik am 10. Dezember https://climateaction.bz
Informazioni sullo sciopero per il clima il 10 dicembre https://climateaction.bz/it/sciopero-per-il-clima/
Tagung: Heimat: Immer noch?
Zur Dauer und Aktualität eines Begriffes
Am 10. Dezember ab 14:00 Uhr findet in der Universität Bozen eine Tagung zum Thema Heimat statt. Neben Aleida Assmann, Elsbeth Wallnöfer, Hans Heiss, Gabriele Di Luca, Martin Bredenbeck, Anuka Hossain und Klaus Vontafon wird auch Obfrau Claudia Plaikner darüber diskutieren, ob "Heimat trotz der historischen politisch-ideologischen Belastungen und Missbräuche heute noch Bedeutung hat".
Memorandum 150 Jahre Pustertaler Bahn: Grund zum Feiern – und zum Weiterdenken
Der Heimatpflegeverband Südtirol hat zusammen mit der Plattform Pro Pustertal und zwölf anderen Organisationen ein Memorandum für eine nachhaltige Verkehrspolitik im Pustertal verfasst und anlässlich der Feierlichkeiten an den Landeshauptmann Arno Kompatscher, Verkehrslandesrat Daniel Alfreider und die anwesenden Lokalpolitiker übergeben.
Download: Memorandum 150 Jahre Pustertaler Bahn

29.11.2021 Pressemitteilung "Seilbahn Tiers - Frommer Alm"
Eine unglaubliche Summe an öffentlichen Steuergeldern soll in die neue Seilbahnverbindung zwischen Tiers und die Frommer Alm am Fuße des Rosengartens, von der nur die Tierser Seilbahn A.G. und wenige Hoteliers in Tiers und Welschnofen wirtschaftliche Vorteile haben, investiert werden.
Zur Pressemitteilung
Comunicato stampa
28.09.2021 Pressekonferenz "Alpiner Raum ohne Wert?"
Alpenverein Südtirol, Club Alpino Italiano Alto Adige, Heimatpflegeverband Südtirol und Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol haben am Dienstag, 28.9. zur Pressekonferenz „Alpiner Raum ohne Wert?" in die Landesgeschäftsstelle des AVS in Bozen eingeladen.
Im Zentrum der Konferenz stand die Frage nach dem (Selbst-)Wert des alpinen Raumes. Anhand von Fallbeispielen – Neubauten Kölner Hütte und Santnerpass Hütte, Verkehr auf den Dolomitenpässen, Errichtung „Almdorf Schnals", Erschließung Antersasc Alm – beanstanden die vier Umweltorganisationen die mangelnde Wertschätzung der ursprünglichen, alpinen Natur- und Kulturlandschaften – innerhalb wie außerhalb von Schutzgebieten.
Bei ihrem Einsatz für einen naturbelassenen alpinen Raum wurden die Südtiroler Umweltverbände auch von den „Huberbuam“ und Alex Walpoth unterstützt.
Alexander Huber ist nicht nur weltweit bekannter Profibergsteiger, Autor, Referent und diplomierter Physiker, sondern seit einigen Jahren auch Natura-2000 Botschafter. In dieser Funktion, aber auch als begeisterter Bergsteiger ist er überzeugt: „Nur eine intakte Natur kann uns das bieten, was wir in ihr suchen: eine Auszeit, Erholung und das große Abenteuer."
Thomas Huber ist Profibergsteiger, Referent und Bergführer. Als Familienmenschen ist Thomas vor allem die Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen ein Anliegen.
Alex Walpoth ist ein herausragender Alpinist und Bergführer aus Gröden. Er plädiert dafür, die bislang unberührten Gebiete auch in Zukunft so zu belassen. Hoch oben auf dem Berg brauche es keine ausgefallenen Bauwerke, die mit der natürlichen, überragenden Schönheit der Berge ohnehin nicht konkurrieren könnten.
Tagung: Identitätsstiftende Orte zum nachschauen
Was macht einen Ort zu einem identitätsstiftenden Ort? Zu einem Ort, an dem das Zusammenspiel von Menschen, Baukultur, Landschaft und Wirtschaft zu einem ästhetischen Ganzen wird. Wie entsteht ein lebendiger Ort und welche Voraussetzungen braucht er, um ein identitätsstiftender Ort zu sein?
Das sind die Fragen, die im Rahmen der Tagung Identitätsstiftende Orte am 17. September vor Ort im Sparkassensaal des Waltherhauses oder online im Livestream besprochen worden sind.
Programm:
- 16:30 Uhr Begrüßung und Einleitung
Claudia Plaikner, Obfrau Heimatpflegeverband, Olang - 17:00 Uhr Le VILES e la cultura del costruire in Val Badia
Sigrid Piccolruaz, Architetto, La Villa in Badia - 17:30 Uhr Identitätsstiftende Orte und Leerstandsmanagment im Vinschgau
Susanne Waiz, Architektin, Bozen - 18:00 Uhr Architektur als Weltanschauungssymbol. Zur Entwicklung des Hotelbaus im 19. Jahrhundert
Bettina Schlorhaufer, Kunsthistorikerin, Innsbruck - 18:30 Uhr „Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe..." Kulturgüterschutz, Identität und das Projekt „Bauinventar Südtirol"
Karin Dalla Torre, Landeskonservatorin, Bozen - 19:00 Uhr Pause
- 19:15 Uhr Diskussion Identitätsstiftende Orte: Sigrid Piccolruaz, Susanne Waiz, Karin Dalla Torre, Bettina Schlorhaufer, Hans Heiss, Claudia Plaikner
Moderation: Carlo Calderan, Architekt, Bozen
In Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Südtirol
26.08.2021 Traditionelles Kulturgut muss gefördert werden
2021 wurden die Landschaftspflegebeiträge ausgesetzt. Der Heimatpflegeverband appelliert an die Landesregierung, 2022 die Förderung von Kleindenkmälern wie Trockenmauern, Zäunen, Schindel- und Strohdächern, Backöfen, Wegkreuzen usw. dringend wieder aufzunehmen, um deren Verlust vorzubeugen.
Mit Dekret Nr. 1041 vom 22. Dezember 2020 hat die Landesregierung aufgrund „reduzierter Geldmittel für das Ressort für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege" beschlossen, die Landschaftspflegebeiträge für das Jahr 2021 auszusetzen. Diese Maßnahme muss eine der Coronakrise geschuldete, einmalige Ausnahme bleiben, wenn das herausragende Kulturerbe der Südtiroler Kleindenkmäler nicht auf lange Sicht verschwinden soll.
Baumüllerhof in Montal: Ein Trauriger Niedergang bäuerlichen Kulturguts
Der Baumüllerhof am Ortseingang von Montal/St. Lorenzen, seit 1985 unter Denkmalschutz, ist als Paarhof mit markanter Gebäudegruppe akut gefährdet und leidet seit Jahrzehnten unter fortschreitendem Verfall. Trotz mehrfacher Aufforderung durch die Abteilung Denkmalpflege und die Landeskonservatorin wurden keine Erhaltungsmaßnahmen veranlasst, mit der Folge, dass das Gebäude der sicheren Zerstörung entgegen geht.
12.06.2021 „Nicht zur Tagesordnung zurückkehren"
71. Vollversammlung des Heimatpflegeverbandes Südtirol
Corona abhaken und dann wieder zur Tagesordnung zurückkehren – das darf es nicht geben. Die Pandemie hat Schwachstellen in unserem System aufgezeigt und deutlich gemacht, dass wir als Gesellschaft eine große Verantwortung tragen, betonte Obfrau Claudia Plaikner auf der 71. Vollversammlung des Heimatpflegeverbandes Südtirol am 12. Juni in St. Ulrich.
11.06.2021 Schreckgespenst Glasturm am Rosengarten kehrt zurück
Vor gut zwei Jahren stellten sich der Heimatpflegeverband, die Alpenvereine AVS und CAI und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz gegen den Glasturm am Rosengarten auf 2.300 Meter Höhe neben der Kölner Hütte. Auch die Stiftung Dolomiten Unesco Welterbe lehnte das Bauwerk an diesem sensiblen Standort ab. Unter den Mitgliedern der Landesregierung herrschte hingegen Uneinigkeit. Zwei Jahre später ist der Glasturm jedoch nicht von der Bildfläche verschwunden, im Gegenteil: Er kehrt zurück. Diesmal ist er noch gewaltiger, noch exponierter und noch besser sichtbar. Und: Die erst kürzlich sanierte Kölner Hütte muss dafür Platz machen.
21.05.2021 Welttag der biologischen Artenvielfalt
Land der Artenvielfalt: Nagelprobe auf dem Puflatsch.
Am 22. Mai ist Welttag der biologischen Vielfalt. Er steht unter dem Motto "Wir sind Teil der Lösung".
Das Land Südtirol, welches gerne auch ein Land der Artenvielfalt sein und werden möchte, kann jetzt zeigen, ob dieses Motto auch bei uns gilt. Auf dem Puflatsch findet sich ein europaweit einzigartiges Vorkommen von genetisch bedingten Farvbvarianten bei Brunellen, einer geschützten Orchideen-Art. Doch dieses Vorkommen ist akut durch den Bau eines Speicherbeckens für die Schneeerzeugung bedroht.
Wofür wird sich die Politik entscheiden? Für den Schutz oder für die Zerstörung?
07.04.2021 Ökologische und nachhaltige Projekte müssen Priorität haben
Eine breite öffentliche Allianz bespricht das Thema Recovery-Fund mit dem Landeshauptmann
Mehr Partizipation und die Priorisierung nachhaltiger Projekte, das waren zwei der Kernforderungen, die heute eine breite öffentliche Allianz aus Alpenverein Südtirol, Dachverband für Natur- und Umweltschutz Südtirol, Fridays for Future, Gemeinwohlökonomie-Bewegung, Heimatpflegeverband Südtirol, Initiative für mehr direkte Demokratie, Initiativgruppe Zukunftspakt, Kampagne MahlZeit, Klima Club Südtirol, Vereinigung Südtiroler Biologen und Umweltschutzgruppe Vinschgau bei einem Treffen an den Landeshauptmann gerichtet haben.
Und dafür stellt die breite öffentliche Allianz ihre Mitarbeit und Expertise zur Verfügung. Den Vorschlag des Landeshauptmanns, den begonnenen konstruktiven Dialog in weiteren Treffen fortzusetzen nahmen die elf schreibenden Organisationen sehr gerne an. Das Ziel des Netzwerks ist ein echter Partizipationsprozess mit der Südtiroler Zivilgesellschaft. Auch die Forderung an die Landesregierung, den Südtiroler Recovery-Plan noch einmal aufzuschnüren und die bereits dargelegten Alternativvorschläge zu berücksichtigen, bleibt bestehen.
23.03.2021 EU-Recovery-Fund in Südtirol
Eine breite öffentliche Allianz fordert eine transparente öffentliche Diskussion und Entscheidung
Der EU-Recovery-Fund soll helfen, den Weg aus der Krise für ein nachhaltigeres Europa zu ebnen. In Südtirol geschieht das hinter verschlossenen Türen und mit teilweise fragwürdigen Projekten. Eine breite öffentliche Allianz aus Alpenverein Südtirol, Dachverband für Natur- und Umweltschutz Südtirol, Fridays for Future, Gemeinwohlökonomie-Bewegung, Heimatpflegeverband Südtirol, Initiative für mehr direkte Demokratie, Initiativgruppe Zukunftspakt, Kampagne MahlZeit, Klima Club Südtirol, Vereinigung Südtiroler Biologen und Umweltschutzgruppe Vinschgau fordert die detaillierte Offenlegung der Projekte und mehr Mitsprache.
Das Meer beginnt hier
Aussendung des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz zum Weltwassertag 2021
Wir ärgern uns über Mikroplastik in den Weltmeeren, dabei gelangt es auch über unsere Flüsse dorthin. Wir empören uns über so viel Müll an unseren Gewässern, erwarten uns aber, dass ihn andere wegräumen. Wir wollen sauberes Wasser und nehmen achselzuckend zur Kenntnis, dass immer noch Pestizide darin zu finden sind. Unser Bezug zu Wasser und Gewässern könnte ambivalenter nicht sein. Am Weltwassertag kann man auf die vielfältigen Probleme aufmerksam machen. Was es aber braucht, sind ein grundlegend neues Verständnis und ein anderer Zugang zu dieser Grundlage allen Lebens – und das auch an den restlichen 364 Tagen im Jahr.
Wert des Wassers
Seit dem Jahr 1992 wird jährlich am 22. März der Weltwassertag abgehalten, um auf die fundamentale Bedeutung des Wassers als Grundlage allen Lebens auf unserem Planeten aufmerksam zu machen und die Gesellschaft für Themen rund um den Erhalt und den Schutz der Ressource Wasser zu sensibilisieren. Die heurige Ausgabe steht dabei passenderweise unter dem Motto: „Wert des Wassers“.
Südtirol ist kein Vorbild
Auch in Südtirol wird der Weltwassertag jährlich medial aufgegriffen. Unter anderem macht auch der Dachverband seit vielen Jahren auf Missstände im Zusammenhang mit Umgang und Zustand von Wasser und Gewässern aufmerksam. Dennoch haben wir offensichtlich keine Sensibilität und kein Problembewusstsein zum Thema Wasser und Gewässer. Ein Blick auf die Meldungen des letzten Monats genügt: In der Plima im Nationalpark (sic!) Stilfser Joch werden Pestizid-Rückstände über den zulässigen Grenzwerten festgestellt. In Neumarkt gelangen große Mengen an Kunststoff-Granulat direkt in die Etsch. Vereine und Freiwillige tragen im Wochenrhythmus Unmengen an Müll an den Ufern von Bächen und Flüssen zusammen. Letzteres verdient Anerkennung und Dank. Gleichzeitig muss die Frage erlaubt sein: Wie kommt der Müll überhaupt dorthin? Unser Umgang mit unseren Gewässern ist beschämend, jeder Bezug und jede Wertschätzung sind verloren gegangen. Der Weltwassertag mag zwar wichtig sein, um diese Themen publik zu machen. Wir brauchen aber einen grundlegend anderen, viel bewussteren Um- und Zugang zu unseren Gewässern.
Wertschätzenden Umgang mit Wasser vorleben
Mit gutem Beispiel voran gehen sollten dabei Politik und Verwaltung. Gerade dort sieht man aber leider allzu oft, welchen Stellenwert Wasser und Gewässer haben: Der Gewässerschutzplan ist auch im Jahr 2021 noch nicht definitiv beschlossen, dabei hätte er laut Landesgesetz seit 2003 in Kraft sein sollen. Ähnliches gilt für andere Fachpläne wie den Gesamt-Bonifizierungsplan des Landes. Obwohl laut Landesgesetz vorgesehen, findet sich von diesem Fachplan noch keine Zeile. Enttäuschend auch die Umsetzung der Umweltauflagen und der Umweltgelder der großen Kraftwerke. An Etsch, Puni und Falschauer haben wir auch zehn Jahre nach Übernahme der Betriebskonzessionen durch die landeseigene Energiegesellschaft ökologisch katastrophalen Schwall. Die Umweltgelder – gedacht für Ausgleichsmaßnahmen zur Kompensation der Schäden durch die Nutzung der Gewässer – werden lieber für alles Mögliche verwendet, nur selten aber dort, wo der Schaden der hydroelektrischen Nutzung am größten ist, nämlich im Fluss.
Was Politik und Verwaltung hier vorleben, ist alles andere als vorbildhaft. Im Rahmen des Weltwassertages muss auf diese Probleme aufmerksam gemacht werden. An den restlichen Tagen des Jahres müssen wir aber weit konsequenter als bisher daran arbeiten, diese auch tatsächlich zu lösen.
15.03.2021 „Wir sollen authentisch bleiben“
Das Landestourismusentwicklungskonzept muss die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung setzen
Der Tourismusbereich ist von der Coronakrise auch in Südtirol stark betroffen. Umso wichtiger ist es, jetzt Maßnahmen zu treffen, um den Tourismus im Land nach der Krise nachhaltig und resilient zu gestalten. Genau das soll mit dem geplanten Landestourismuskonzept geschehen, betonte Landesrat Schuler bei einem gemeinsamen Treffen mit dem Heimatpflegeverband.
11.03.2021 Für einen echten Recovery-Fund und keinen Lobbyisten-Fund!
Am 10. März 2021 haben der Alpenverein Südtirol, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol und der Heimatpflegeverband Südtirol dem Landtag und der Landesregierung eine Stellungnahme zum bisherigen Vorgehen um den rund 2,4 Mrd. Euro schweren Recovery Fund übermittelt. Neben der bisher praktizierten Intransparenz und der absolut fehlenden Partizipation bei der Erstellung kritisierten die Umweltverbände zudem eine Reihe von Vorhaben, die sich nur schwer mit den europäischen Zielsetzungen zu Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, gerechter Entwicklung und Resilienz in Einklang bringen lassen.
Online-Vortragsreihe: Die Kulturlandschaft in Gröden
Ab Freitag, 5. März um 18 Uhr veranstaltet das Museum Gherdëina eine Online-Vortragsreihe zum thema Die Kulturlandschaft in Gröden: Reflexionen zur Geschichte und mögliche nachhaltige Entwicklungen.
Das vollständige Programm der Vortragsreihe finden Sie hier.
15.02.2021 Ensembleschutz in Südtirol am Ende? Hallerhof in Latsch soll abgebrochen werden
Auf Initiative des Heimatpflegeverbandes Südtirol hat die Landesregierung im fernen Jahre 1997 den Ensembleschutz gesetzlich verankert und den Gemeinden die diesbezügliche Zuständigkeit übertragen.
Jetzt schreiben wir das Jahr 2021 und müssen feststellen, dass das Landesgesetz für den Ensembleschutz bei weitem nicht von allen Gemeinden umgesetzt wurde. Mit dem neuen Gesetz für Raum und Landschaft wird der Ensembleschutz weiter geschwächt.
Aber es gibt auch Gemeinden, die den eigenen genehmigten Ensembleschutzplan einfach übergehen, wie z.B. aktuell in Latsch mit dem geplanten Abriss des Hallerhofes im Dorfzentrum.
04.02.2021 Kein Almdorf, sondern ein Tourismusghetto
Im hinteren Schnalstal soll eine neue Tourismuszone von gigantischen Ausmaßen entstehen. 33.685 Quadratmeter Grundfläche und 70.000 Kubikmetern Baukubatur sollen mit bis zu 27 Meter über dem heutigen Niveau hohen Hotelgebäuden verbaut werden. Dieser Eingriff wird die äußerst wertvolle bäuerliche Siedlungslandschaft und die landschaftliche Vielfalt im Schnalser Talschluss nachhaltig und irreversibel schädigen und zunichte machen.
Gesetzentwurf: Habitatschutz-Initiative
Mit einem neuen Gesetzentwurf wird versucht, die Problematik vom Verlust der Artenvielfalt durch oft geringfügige Eingriffe in der Landschaft oder Weidenutzung in sensiblen Gebieten auf die politische Ebene zu bringen und den Fokus darauf zu lenken. Arten verschwinden durch gezielte Ausrottung, durch Übernutzung, durch Pestizide und durch zerstörung der Lebensräume. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden in Südtirol unzählige Habitate durch sogenannte Bagatelleingriffe zerstört. Zumeist passierte das auf landwirtschaftlichen Flächen, wobei -und das ist das Traurige- der Mehrwert für den Landwirt marginal ist, der ökologische Verlust aber gewaltig.
Lesen Sie hier den Gesetzentwurf der Grünen Fraktion und den Begleitbericht:
Download Begleitbericht
Download Gesetzentwurf
25.01.2021 Zweitwohnungen sind verlorene Gästebetten!
Nachdem letzthin Tourismusorganisationen die Sonderregelung zur Reisefreiheit für Zweitwohnungsbesitzer berechtigterweise kritisiert haben, möchten wir das grundsätzliche Problem von Zweitwohnungen neuerlich zur Sprache bringen.
Im Jahr 2012 hat der Heimatpflegeverband Pustertal gemeinsam mit dem Schützenbezirk Pustertal und dem ASGB die 5-teilige Plakatserie AKTION HEIMAT zu verschiedenen Themen durchgeführt. Eines davon waren die vielen Zweitwohnungen. Dieses Problem hat sich seither wesentlich verschärft und nimmt weiterhin zu. Dagegen muss dringend etwas unternommen werden.
Die Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal ist (hoffentlich) endgültig vom Tisch
Das Verwaltungsgericht Bozen hat den Rekurs der Oberländer Gletscherbahnen AG zur Skiverbindung Langtaufers Kaunertal abgelehnt.
Das Melagtal: Ein wunderbares hochalpines Kleinod
Das Melagtal ist ein ökologisch wertvoller hochalpiner Lebensraum. Gefährdete Tierarten, wie Schnee- und Steinhuhn finden hier Brutgebiete und Lebensraum. Solche Kleinode werden in den Alpen leider zunehmend seltener. Umso erfreulicher ist es, dass Langtaufers von der Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal verschont bleibt.
Das gerettete Melagtal als Signal gegen weitere Erweiterungsprojekte
Die Anzahl der Skifahrer geht europa- und weltweit zurück bzw. stagniert. Dieser Trend ist seit vielen Jahren bekannt und vielfach belegt. Deshalb ist im Grunde jede Investition in eine Erweiterung bzw. in einen quantitativen Ausbau eines Skigebietes eine Investition gegen benachbarte Skigebiete. Die Landesregierung täte gut daran, dieser Entwicklung nicht nur in Langtaufers Rechnung zu tragen, sondern auch bei anderen geplanten Erweiterungen. Öffentliche Beiträge sind eindeutig besser investiert, wenn sie einen nachhaltigen, umwelt- und sozialverträglichen Tourismus fördern und nicht skitechnische Neuerschließungen von Großinvestoren.
Stellungnahme zur Erweiterung der Tourismuszone in Amaten
Amaten ist seit jeher ein wahrer Sehnsuchtsort für die Bürger der Umgebung und vor allem für die Brunecker. Dieses Hochplateau mit einem großartigen Panoramablick ist ein sehr sensibles und schützenswertes Gebiet. Von besonderem Reiz ist der Bereich mit dem alleinstehenden Ahornbaum am Weg in der Wiese, der weitum sichtbar ist und unter dem sich sowohl Gäste als auch Einheimische gerne niederlassen. Nun soll beim bestehenden Gasthof Amaten eine riesige Tourismuszone ausgewiesen werden.
Hier die Stellungnahme des Heimatpflegeverbandes dazu: Stellungnahme Erweiterung Tourismuszone Amaten
23.11.2020 Abriss des denkmalgeschützten Wohnhauses Josl am Bichl in Terenten: Ein Weckruf für Politik und Gesellschaft
Das denkmalgeschützte Wohnhaus des Hofes Josl am Bichl auf dem Sonnenplateau von Terenten ist abgerissen worden und damit ein einzigartiges Stück Südtiroler Baukultur unwiederbringlich verloren.
Der Heimatpflegeverband appelliert an Landes- und Gemeindepolitik, die Besitzer von historischer Baukultur, egal ob denkmalgeschützt oder nicht, so gut wie möglich zu unterstützen, damit die Gebäude optimal erhalten und genutzt werden können. Denn eines muss klar sein: Wenn die einzigartige Baukultur der Südtiroler Täler und Landschaften verschwindet, dann verschwindet auch die Authentizität und ein wesentlicher Teil der Attraktivität Südtirols.
30.10.2020 Für lebendige Orte und intakte Nahversorgung
Die kleinstrukturierte und familiär geführte Geschäftelandschaft in den Südtiroler Dörfern ist europaweit einzigartig und trägt wesentlich zur guten Lebensqualität in Südtirol bei. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist, dass die Raumordnungs- und Handelspolitik in diesem Bereich – vor allem auch durch den stetigen Einsatz des Heimatpflegeverbandes – seit Jahrzehnten zukunftsweisend ist und sich erfolgreich gegen den Einzelhandel auf der grünen Wiese gewehrt hat. Das soll auch in Zukunft so bleiben.
Deshalb hat der Heimatpflegeverband zur geplanten Durchführungsverordnung im Bereich Einzelhandel in den Gewerbegebieten Stellung bezogen.
23.10.2020 Neues Gesetz für Raum und Landschaft:
Raubbau am Kapital Natur- und Kulturlandschaft
In den letzten Tagen wurden im zweiten Gesetzgebungsausschuss schon wieder eine Vielzahl von Änderungen diskutiert. Die geplanten Änderungen erhöhen nochmal massiv den Druck auf die Natur- und Kulturlandschaft und stellen vielfach Einzelinteressen vor das Gemeinwohl.
Gesetzesvorschlag: Umweltbaubegleitung
Hanspeter Staffler hat für die Grünen einen sehr interessanten Gesetzesentwurf eingebracht, den wir voll und ganz unterstützen.
Der Entwurf sieht vor, dass der Projektträger für jedes UVP-pflichtige Projekt oder für Projekte mit Sammelgenehmigungsverfahren eine Umweltbaubegleitung beauftragen muss, um die Qualität der Umsetzung der Umweltmaßnahmen sicher zu stellen.
Die Umweltbaubegleitung hat in erster Linie die Aufgabe, die Umsetzung der Umweltmaßnahmen zu überwachen und bei Bedarf vor Ort mit der technischen Bauleitung Verbesserungsvorschläge oder Variantenlösungen zu erörtern.
Download Begleitbericht
Download Gesetzesvorlage
(um)Welttage 2020 des Umweltrings Pustertal
Die (um)Welttage 2020 des Umweltrings Pustertal (vormals Umweltgruppe Olang) stehen ganz im Zeichen von Biodiversität und nachhaltiger Landnutzung. Als Livestreamings werden die spannenden Referate namhafter Referenten zu diesen Themen am 19., 20. und 21. November unter https://www.facebook.com/umweltring.pustertal in Echtzeit in die Wohnzimmer übertragen.
Informationen und Programm: Download
Die Welt im Bild - Kulturlandschaften 2020
Workshop dokumentarische Fotografie am 6. und 7. November im Ötztal
Weitere Informationen: architektur-lokal.at
Europäischer Tag des Kulturerbes 2020 am 27. September
Orte, Spuren, Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg in den Sextner Dolomiten
Landesweiter Aufruf Confinböden 06.09.2020
ACHTUNG: Wegen des zu erwartenden schlechten Wetters wurde die Kundgebung auf Sonntag, 6. September verschoben!
Die Confinböden sind wieder in Gefahr. Eine Verbindungsbahn soll zwischen Kastelruth und St. Christina (Monte Pana-Saltria) – mitten durch die einmaligen Confinböden – errichtet werden. Der Heimatpflegeverband lädt gemeinsam mit der Gruppe Nosc Cunfin – Unser Cunfin am 30.08.2020 zum informativen Ausflug mit Kundgebung auf den Confinböden.
Download Einladung Start Monte Pana
Download Einladung Start Kompatsch
06.08.2020 Inszenierung der alpinen Landschaft:
Die (Berg-)Welt ist nicht genug!
Der einzigartige Reiz unserer Bergwelt: Immer öfter geht er in Inszenierungen und Installationen unter, die die alpine Landschaft zur Kulisse verkommen lassen. Aktuelle Beispiele auf dem Gipfel der Grawand und im Zieltal zeigen diese Entwicklung deutlich.
Einheitsbrei und Austauschbarkeit sind die Folge. Die Umweltschutzverbände kritisieren diese rückwärtsgewandte Vermarktung und fordern zukunftsfähige Strategien und einen respektvolleren Umgang mit dem Erbe unserer Kultur- und Naturlandschaft.
07.07.2020 Grawand: Offener Brief an die Schnalstaler Gletscherbahnen AG
06.07.2020 Murenabgang bei der Baustelle zur geplanten Aufstiegsanlage Frommer Alm-Kölner Hütte
Letzte Woche ist in unmittelbarer Nähe der Baustelle zur geplanten neuen Aufstiegsanlage Frommer Alm-Kölner Hütte unterhalb der Laurins Lounge eine größere Mure abgegangen. Die Umweltschutzverbände zeigen sich betroffen, angesichts der massiven Schäden an der sensiblen alpinen Landschaft in unmittelbarer Nähe des Weltnaturerbes.
02.07.2020 Gemeinsame PK zum Flughafen Bozen
Alpenverein Südtirol, Dachverband für Natur- und Umweltschutz, Umweltgruppe Eppan und Heimatpflegeverband Südtirol setzen sich weiterhin für den Willen der Bevölkerung und die Interessen der Umwelt ein. Und gegen den Ausbau des Bozner Flughafens. In der heutigen Pressekonferenz stellten die Umweltverbände das Ergebnis ihrer Eingabe zur Überprüfung zum Flughafen Bozen bei der Antikorruptionsbehörde ANAC vor. Diese stellte fest, dass das Vorgehen des Landes bei der Ausschreibung zur Veräußerung der Anteile an der ABD nicht rechtmäßig ist.
28.06.2020 „Grawand“ wird von „Iceman Ötzi Peak“ verdrängt
20.06.2020 HPV zu Aussagen des Klimaforschers Georg Kaser zum
Klimawandel
„Zahnhygiene genügt nicht mehr, es braucht eine Wurzelbehandlung.“ So beschreibt der international renommierte Südtiroler Klimaforscher Georg Kaser die notwendigen umfassenden und radikalen Maßnahmen, um die umweltschädlichen Emissionen und den Klimawandel einzubremsen.
„Wir müssen es wollen!“
70. Vollversammlung des Heimatpflegeverband Südtirol
Die Corona-Krise kann auch eine Gelegenheit sein, um eine nachhaltige und bewusste Lebensweise zu ermöglichen, für eine gemeinsame, lebenswerte Zukunft: Wir müssen es aber wollen! Das war eine der Kernaussagen der Vollversammlung des Heimatpflegeverband Südtirol am 29. Mai im Waltherhaus in Bozen. Gefeiert wurden aber auch Erfolge, wie die Rettung des Melagtales oder das Moratorium für Tourismuszonen im Grünen.
Ein Jahr Netzwerk Kulturerbe – denn das Schöne liegt so nah
Am 20. Mai 2019 wurde unser „Netzwerk Kulturerbe“ offiziell gegründet und der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel der 4 darin zusammengeschlossenen Organisationen, also des Südtiroler Burgeninstituts, des Fondo Ambiente Italiano, des Verbandes der Restauratoren und Konservatoren Südtirols und des Heimatpflegeverbandes ist es, das Gedankengut, welches dem Europäischen Kulturerbe-Jahr 2018 zugrunde gelegen hat, weiterzuspinnen und wach zu halten.
15.04.2020 Ein guter Tag für Langtaufers, ein guter Tag für das Melagtal
In der Sitzung der Landesregierung vom 15. April wurde die geplante Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal abgelehnt. Das ist eine sehr gute Nachricht für Langtaufers und ein Gewinn für alle: Für die Bevölkerung und für einen intakten hochalpinen Lebensraum.
5 ‰ für die Natur- und Kulturlandschaft
5 ‰ für den Heimatpflegeverband
Der Heimatpflegeverband setzt sich für den Erhalt unserer Natur- und Kulturlandschaft und der historischen Baukultur, für eine offene und traditionsbewusste Gesellschaft, für die Förderung der Volkskultur, der Tracht und der Mundart, für die Heimat ein.
Unterstützen auch Sie die Tätigkeit des Heimatpflegeverbandes, indem Sie bei der Steuererklärung (Mod. CUD, Mod 730 oder Mod. UNICO) ganz einfach und unkompliziert im entsprechenden Feld die Steuernummer 80006000212 des Heimatpflegeverbandes Südtirol eintragen und Ihre Unterschrift daruntersetzen. Sind Sie nicht verpflichtet eine Steuererklärung zu verfassen, können Sie die fünf Promille auch mit dem Mod. CUD zuweisen. Füllen Sie die Felder auf der letzten Seite des CUD aus und geben Sie eine Kopie bei der Post ab.
Vielen Dank!
Coronavirus trifft die „Krone der Schöpfung“
Erzwungen durch den Fast-Stillstand des öffentlichen Lebens, losgelöst von Terminen und Verpflichtungen, zurückgeführt in die eigenen vier Wände erfährt der Mensch dieser Tage eindrücklich, was es bedeutet, von einem aggressiven und bisher unbekannten Virus allgegenwärtig bedroht zu werden. Die Medien und sozialen Netzwerke schwanken zwischen dem aufrichtigen Versuch, allein die Faktenlage wiederzugeben und Menschen eindringlich zum richtigen Verhalten in dieser Krisenlage zu bewegen und der Panikmache mit der Verbreitung von Hiobsbotschaften oder Verschwörungstheorien.
Die Krise betrifft inzwischen mehr oder weniger stark die ganze Welt und es wird an Pandemie-Szenarien wie die Spanischen Grippe am Ende des 1. WK, die SARS-Pandemie 2002/03 oder die Schweinegrippe 2009/10 erinnert. Warum entstand diese Pandemie? Darüber geben uns Virologen und Immunologen wissenschaftlich gesicherte Auskunft. Aber Krisen kündigen sich manchmal durch verschiedene Vorzeichen an und werden durch einen oft nicht genau definierbaren Auslöser entfacht.
Auch Südtirol steht im Banne des Corona-Virus und die plötzlich reich vorhandene Zeit gibt wohl so manchem Menschen auch hier die Möglichkeit, sein Leben bewusster unter die Lupe zu nehmen, zu erkennen, was ihm abgeht oder eben auch nicht, was ihm wirklich wichtig ist oder jetzt bei genauer Betrachtung nichtig und überflüssig erscheint. Wie oft hört man dieser Tage aus unterschiedlichstem Munde: Es musste einmal eine Bremse für unsere Hast, unser überhitztes Wirtschaften, unsere Gier nach Mehr kommen.
Wir Heimatpfleger/innen sprechen diese Entwicklungen und die Grenze der Belastbarkeit schon seit Jahren an und warnen vor der teilweise aggressiven Wirtschaftsweise, auch in unserem Land, vor dem grenzenlosen Wachstum in verschiedenen Wirtschaftsbereichen mit all den negativen Begleiterscheinungen wie überbordender Verkehr, überdurchschnittlicher Verbrauch von Ressourcen, überstrapazierte Landschaft. Aber auch über die Maßlosigkeit im Beanspruchen von Grund und Boden, über die Respektlosigkeit im Umgang mit unseren tradierten Kulturgütern, über das zunehmende Fehlen von Solidarität gegenüber Menschen, die nicht „mithalten“ können oder von außen zu uns kommen, um vor Verfolgung, wirtschaftlicher Not und Umweltkatastrophen zu fliehen.
Die Corona-Krise trifft, um es biblisch auszudrücken, die „Krone der Schöpfung“, also den Menschen, nicht die Natur, nicht die Pflanzen und Tiere. Im Gegenteil: Man erkennt, wie sehr die Natur dieser Tage wieder aufatmet, nicht nur weil sie – wie ein Wunder – jedes Frühjahr neu erwacht; nein, weil plötzlich die Luft wegen des stark reduzierten Verkehrs wieder reiner ist, weil der Straßenlärm verschwunden ist und man plötzlich die Vögel ganz laut singen hört, weil am Himmel die Kondensstreifen der Flugzeuge fehlen, weil der Konsum bis auf das Notwendige reduziert wird und nicht die Shoppingtour mit der Familie auf dem Programm steht.
Plötzlich finden Familien zu Hause wieder Zeit füreinander, sie reden, diskutieren, spielen, musizieren miteinander. Plötzlich finden Menschen wieder die Zeit, ihren Hobbys zu frönen, Plötzlich erinnern sich Menschen an andere, mit denen sie schon so lange nicht mehr gesprochen haben und setzen sich mit ihnen in Kontakt. Plötzlich entsteht eine Solidargemeinschaft im Kampf gegen das Virus. Plötzlich erkennen viele, dass das Leben endlich ist und man nicht für die nächsten fünf Generationen schaffen und schuften muss. Plötzlich merken wir, welche Menschen uns wirklich abgehen, weil wir sie jetzt physisch nicht treffen können. Und plötzlich merken wir genau, wer und was uns sprichwörtlich „gestohlen bleiben“ kann.
Jede Krise birgt auch eine Chance in sich – diese Binsenweisheit bewahrheitet sich auch jetzt. Einen aus der Not erforderlich gewordenen Digitalisierungsschub hat man innerhalb weniger Tage beispielsweise im Bildungssystem erreicht. Eine neue Wertschätzung zeigt sich gegenüber Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten und in dieser Zeit weit über das normale Maß hinaus sich einsetzen und für uns alle ein hohes Risiko eingehen. Betriebe stellen spontan auf rar gewordene Güter wie Desinfektionsmittel und Mundschutzmasken um. Und nicht zuletzt: alle europäischen Länder werden heuer aufgrund der Corona-Krise ihre Klimaziele erreichen.
Was wird sich nach Corona ändern? Wird die Überwindung einer absehbaren schweren Wirtschaftskrise auch politische Priorität haben, nach dem Motto: so schnell wie möglich wieder zurück auf das Niveau vor der Corona-Krise und dabei sind alle Mittel recht? Oder wird man ein Maßhalten nicht als Mangel, sondern als Chance für eine andauernde Systemänderung betrachten, eine Art „Deglobalisierung“ mit neuer Wertschätzung gegenüber der überschaubaren Kleinstrukturiertheit von Betrieben und einheimischen, regional und gesund erzeugten Produkten? Wird die menschliche Gemeinschaft sich Werten wie Solidarität, Ehrlichkeit, Nachhaltigkeit verpflichten?
Man erinnert sich dieser Tage gerne eines einheimischen großen Vordenkers: Alexander Langer, der einen Gegenentwurf zum „citius-altius-fortius (schneller, höher, stärker) durch ein „lentius-profundius-suavius“ (langsamer, tiefer, lieblicher) für unsere Gesellschaft propagiert hat. Unsere Sehnsucht nach der Zeit nach Corona bietet die Gelegenheit, diesen Paradigmenwechsel zu vollziehen. Die Zukunft der Menschen und der Natur in unserem Lande hängt vor allem vom verantwortlichen Handeln von uns selbst ab. Nutzen wir diese einmalige Chance!
Claudia Plaikner, Obfrau des Heimatpflegeverbandes Südtirol
Olang, am Frühlingsanfang 2020
Welche positiven Erkenntnisse ziehen Sie ganz persönlich aus dem Fast-Stillstand des öffentlichen Lebens und der erzwungenen Auszeit? Welche Chancen sehen Sie in der Coronavirus-Krise? Diskutieren Sie mit uns auf der Facebook-Seite des Heimatpflegeverbandes: https://www.facebook.com/HPV.Suedtirol/
ACHTUNG: Kein Parteienverkehr
Ansuchen für Landschaftspflege-Beiträge können nur noch digital oder per Post eingereicht werden.
Alle Informationen zu den Beiträgen für Landschaftspflege und zum Einreichen der Ansuchen finden Sie hier. Für weitere 'Informationen erreichen Sie uns von Montag bis Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr unter der Telefonnummer 347 7129674.
ABGESAGT: 70. Vollversammlung des Heimatpflegeverbandes abgesagt
Nach reiflicher Überlegung hat der Vorstand des Heimatpflegeverbandes die für den 4. April in Terlan geplante 70. Vollversammlung abgesagt. Damit trägt der Heimatpflegeverband der aktuellen Entwicklung der Coronavirus-Krise Rechnung.
Auch wenn die staatlichen Dekrete zurzeit lediglich eine Aussetzung der Veranstaltungen bis zum 3. April vorgeben, sieht es der Vorstand des Heimatpflegeverbandes als seine Pflicht an – im Rahmen seiner Möglichkeiten – einen Beitrag zur Eindämmung des Covid 19-Virus zu leisten. Dazu gehört auch die Absage der Vollversammlung am 4. April in Terlan.
Wir bitten alle Heimatpfleger und Interessierten um Verständnis für diese Maßnahme. Die Vollversammlung wird zu gegebenem Zeitpunkt nachgeholt.
Tagung und Ausstellung: Bauen in der alpinen Landschaft
Am Freitag, 6.12.2019 findet an der Universität Bozen die Tagung "Bauen in der alpinen Landschaft statt. Gleichzeitig wird die Ausstellung "Edoardo Gellner und die Landschaft" eröffnet, die noch bis zum 23.12.2019 zu sehen ist.
Fernsehtipps auf RAI Südtirol
16.12.2019 Schulterschluss für Langtaufers, für das Melagtal
Der Alpenverein Südtirol, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, der Heimatpflegeverband Südtirol und die Umweltschutzgruppe Vinschgau appellieren gemeinsam mit Bewohnern des Langtauferer Tals und Tourismusvertretern erneut an die Südtiroler Landesregierung, die noch intakten Bereiche des Südtiroler Hochgebirges im Sinne der Alpenkonvention als Ruhezonen zu bewahren, auf intensivtouristische Erschließungen im Melagtal zu verzichten und auf umweltverträgliche Alternativen in Langtaufers zu setzen.
05.12.2019 Resolution der 33. gemeinsamen Sitzung der Gesamttiroler HeimatpflegerInnen
Der ausufernde Transit auf der Brennerachse und die geplanten Skiverbindungen Pitztal-Ötztal und Langtaufers-Kaunertal: Das sind nur zwei der vielen Themen, die die Gesamttiroler Heimatpfleger am 23.11.2019 in ihrer 33. gemeinsamen Vorstandssitzung in Schwaz besprochen und damit dem aktuellen Vorsitz Tirols in der Euregio Rechnung getragen haben.
27.11.2019 Konventionierte Wohnungen für Touristen? Neues Raumordnungsgesetz
18.10.2019 Skiverbindung Langtaufers Kaunertal - Was nicht passt, wird passend gemacht
16.10.2019 Alte Mühle Vallatsches - Bäuerliches Kulturgut vor dem Verfall retten!
02.10.2019 Tourismuszonen im Grünen - Das Spiel mit der Landschaft geht weiter
Wallfahrt mit Bischof Ivo Muser
Der Heimatpflegeverband Südtirol lädt Sie, Ihre Familie und Freunde herzlich zur Begehung des Franziskusweges in Sand in Taufers und Wort-Gottes-Feier mit Bischof Ivo Muser am 5. Oktober 2019 ein.
70 Jahre Heimatpflegeverband
Der Heimatpflegeverein feiert Geburtstag. Am Samstag, 7. September lud der Heimatpflegeverband Südtirol zur Jubiläumsfeier auf Schloss Matschatsch oberhalb von Eppan. Dabei durfte Obfrau Claudia Plaikner über 100 Geladene aus den Heimatpflegevereinen, aus Politik und Gesellschaft und natürlich von den Partnerverbänden begrüßen, um 70 Jahre Heimatpflegeverband zu feiern.
Tourismuszonen im Grünen
Das Spiel mit der Landschaft
Der Tourismus in Südtirol boomt. Was Touristen in Südtirol nach wie vor suchen ist eine typische und unberührte Kultur- und Naturlandschaft. Sie ist das Aushängeschild des Landes und eine der Hauptquellen für die gute Lebensqualität der Einheimischen.
Doch zurzeit erlebt Südtirol einen massiven Ausbau der touristischen Infrastruktur, der diese einzigartige Kultur- und Naturlandschaft nachhaltig verändern wird und zwar nicht zum Besseren. Es ist Zeit die Strategie des touristischen Ausbaus zu überdenken.
Download Dokumentation Tourismuszonen im Grünen
12.06.2019 Funpark Dolomiten oder Weltnaturerbe
07.06.2019 Die Bozner Bindergasse - Gestern und heute
07.06.2019 Südtirol: Wo bleibt die Nachhaltigkeit?
31.05.2019 Newsletter: Jubiläumsfeier, Netzwerk Kulturerbe, Fotowettbewerb, Wallfahrt mit Bischof Ivo Muser
30.05.2019 Fotowettbewerb Netzwerk Kulturerbe
29.05.2019 Luxus im Grünen - Tourismuszone in Latsch
Netzwerk Kulturerbe
Infolge des Kulturerbejahres 2018 hat der Heimatpflegeverband mit dem Südtiroler Burgeninstitut, dem Verband der Restauratoren-Konservatoren Südtirols und dem Fondo Ambiente Italiano (FAI) das netz.werk.kultur.erbe gegründet, um bei wichtigen Anliegen gemeinsam in der Öffentlichkeit aufzutreten.
Dafür haben wir auch ein Logo entwickelt, unter dem die vier Organisationen in Zukunft ihre Zusammenarbeit bekunden werden. Die erste Aktion des netz.werk.kultur.erbe ist ein gemeinsamer Fotowettbewerb.
Terra tra i monti, Heimat tirolese
Wiedergründung eines Trentiner Heimatpflegevereines
Vor zwölf Jahren ist in Grumo (TN) der Verein „Terra tra i monti, Heimat tirolese – Land im Gebirge, Tiroler Heimat“ gegründet worden. Mit dem plötzlichen Unfalltod des Initiators Stefan Frenez kamen die Aktivitäten des Vereins 2015 zum Erliegen.
Am 18. Mai 2019 startete man in Zusammenarbeit mit der Trentiner Gaismair Gesellschaft und den Heimatpflegern in Süd-, Nord- und Osttirol einen Neuanfang.
16.05.2019 Außen katastrophal - Chaletdorf Feldthurns
Berge brauchen keine Geschmacksverstärker
Trotz des eindeutig negativen Gutachtens des wissenschaftlichen Beirates der Stiftung Dolomiten UNESCO hat sich der Gemeinderat von Welschnofen mehrheitlich für den Bau des Besucherzentrums in Form eines Glasturmes in der Nähe der Kölner Hütte ausgesprochen. Für den Heimatpflegeverband ist klar: Der Rosengarten ist eine Attraktion an sich und braucht keine Inszenierung!
Der Welschnofner Gemeinderat hat gestern unter Punkt sechs der Tagesordnung der notwendigen Abänderung am Gemeindebauleitplan für die Errichtung des geplanten Glasturms Laurins Kristall mehrheitlich zugestimmt. Bei den Umweltschutzverbänden und alpinen Vereinen führt dies zu völligem Unverständnis. Die Entscheidung steht im Widerspruch zum Gutachten der Stiftung Dolomiten UNESCO.
Die Stiftung bewertet das Gebäude Touch the Dolomites (TTD) als massive Störung („evidente perturbazione“) des Weltnaturerbes. Deshalb kommt die Stiftung in allen Punkten zu einem negativen Gutachten. Mit dem sogenannten „Gläsernen Kristall“ führt man, so die Stiftung Dolomiten UNESCO, einen Fremdkörper mit negativen Auswirkungen auf den ästhetischen und touristischen Wert in das Weltnaturerbe ein. Das TTD erfüllt den Anspruch der Projektwerber, eines der wichtigsten Tore zum Weltnaturerbe aufzuwerten, nicht und hat deshalb laut Stiftung an diesem sensiblen Ort keinerlei Daseinsberechtigung.
Mit Verwunderung stellt die Stiftung außerdem fest, dass ihr Vorschlag, den Glasturm an einer alternativen Stelle wie z.B. in Talstationsnähe zu errichten, nicht in Betracht gezogen wurde.
Der Landeshauptmann selbst spricht sich im Brief vom 25.02.2019 an die Latemar Karersee GmbH für die konzeptionelle Miteinbeziehung der bestehenden Strukturen in das neue Besucherzentrum im Sinne der Empfehlung des wissenschaftlichen Beirates der Stiftung Dolomiten UNESCO aus. Er stellt die im Landesbesitz befindliche Kölner Hütte für die Erstellung eines Gesamtkonzeptes im Sinne einer „baulich anzupassenden Immobilie für das Besucherzentrum“ zur Verfügung.
Heimatpflegeverband Südtirol, Alpenverein Südtirol, Dachverband für Natur- und Umweltschutz und CAI Alto Adige haben sich bereits im Vorfeld zum Projekt aus mehreren Gründen negativ geäußert. Hauptkritikpunkte sind: Der Rosengarten ist eine Attraktion an sich und braucht keine Inwertsetzung und Inszenierung durch eine künstliche Landmarke, er hat bereits seinen kulturellen, spirituellen und ökologischen Eigenwert. Das TTD ist Ausdruck des Aufrüstens für einen kurzsichtigen Eventtourismus der verkennt, dass ein möglichst unberührtes Weltnaturerbe der eigentliche Schatz ist, von dem wir alle, allen voran auch Tourismus und Wirtschaft, profitieren.
Die Entscheidung zur geplanten Bauleitplanänderung liegt nun bei der Landesregierung. Die schreibenden Verbände fordern die Landesregierung auf, die verschiedenen negativen Gutachten – sei es von Landeskommissionen wie auch der UNESCO – Ernst zu nehmen und den Glasturm folgerichtig abzulehnen. Wir appellieren hier insbesondere an den Landeshauptmann, der politisch versprochen hat, die Fachgutachten der eigenen Kommissionen zu respektieren und sich bei den Entscheidungen zu Eigen zu machen.
Josef Oberhofer, Verbandsgeschäftsführer
Wann ist endlich genug mit der Inszenierung der Dolomiten?
Die Liftgesellschaft Latemar Karersee plant im Zuge der Neuerrichtung der Liftanlage „König Laurin“ bei der Kölner Hütte direkt unter dem Rosengarten auch den Bau eines Besucherzentrums mit einem weithin sichtbaren Glasturm als Attraktion und Touristenmagnet.
Offensichtlich hat sich inzwischen ein Aufschaukelungseffekt und ein Wettbewerb um Gäste mit teils wahnwitzigen Ideen entwickelt, welche von hohen Hängebrücken und weit auskragenden Plattformen als Kick, bis zu begehbaren Gipfelkreuzen (!!) reichen. Deshalb glauben viele Betreiber, unbedingt mit solchen Vorbildern mithalten zu müssen. Doch nicht jeder Standort verträgt einen Eyecatcher, besonders nicht dieser hier vor den bizarren weltberühmten Felswänden des Rosengartens mit einem solchen Glasturm!
Gewiss ist der heutige Zustand mit der Bergstation und den vielen hohen Stützmauern keine Augenweide. Deshalb könnte die neue Bergstation durchaus wie geplant in die Erde verlegt werden, auch wenn es eines großen Aushubes bedarf, welcher zwar teils für die geplante Zuschüttung des bestehenden Gebäudes verwendet wird. Diese Maßnahme kann effektiv zu einer landschaftlichen Verbesserung führen wie das Rendering zeigt, auch wenn dieses geschönt dargestellt ist und dabei bewusst alle Geländer, Stützen und Tragseile der neuen Umlaufbahn fehlen, um es besser aussehen zu lassen. Wir kritisieren aber auch die massive Erhöhung der Förderleistung, welche weitere Probleme schafft. Als neues Highlight wird das 360°-Panorama angegeben, obwohl dieses von der Kölner Hütte aus besser zu sehen ist. Gerade deshalb braucht es keinen Glasturm, in dem sich wegen der abgekanteten Ausformung und der riesigen Glasflächen, dauernd irgendwo der Himmel und die Sonne spiegeln und dies von unten aus zu sehen sein wird.
Wir sind schon der Auffassung, dass ein gewisses Informationsangebot zum Welterbe Dolomiten durchaus an der Bergstation geboten werden könnte, doch wäre ein Besucherzentrum am Ausgangspunkt bei der Talstation wegen der niederschwelligen Zugänglichkeit sicherlich viel besser positioniert. Die Dolomiten sollten nämlich nicht weiter vermarktet werden, sondern zunehmend vor zu starkem Zulauf geschützt werden, denn es stellt sich die Frage: Wann ist denn endlich genug?
Abschließend möchte sich der Heimatpflegeverband auch noch der Kritik von AVS, Cai und Dachverband vollinhaltlich anschließen.
Dr. Claudia Plaikner
Landesobfrau
Bahnhofgebäude Bruneck gerettet
Bezugnehmend auf den Artikel der „Dolomiten" vom 31.1.2019, dass der Baubeginn für das lange geplante Mobilitätszentrum Bruneck bevorsteht, begrüßen wir Mitglieder der "Plattform Pro Pustertal," des „Heimatpflegeverbandes Südtirol" und des „Kuratorium für die Erhaltung Technischer Kulturgüter" die Rettung des bestehenden Bahnhofsgebäudes aus dem Jahr 1871.
Der ursprüngliche Ausbauplan von 1990 sah den totalen Abriss des Hauptgebäudes vor und setzte sofort eine breite Kampagne für den Erhalt des historischen Ensembles in Gang.
Bereits 2002 begründete Frau Dr. Waltraud Kofler-Engl vom Denkmalamt den Erhalt damit, dass die alt-österreichischen Bahn-Bauten der Brenner- als auch der Pustertalbahn seit 1859 mit ihren verschiedenen Dienstgebäuden, Wassertürmen, Werkshallen und Stellwerken materielle historische Zeugnisse in einheitlichem Stil darstellen.
Der vom österreichische Hochbaudirektor Ritter Wilhelm von Flattich entwickelte Formenkanon stellte eine neuartige und einheitliche Bautypologie dar: Sockelmauerwerk aus Natursteinen, reich gestaltete Giebelfelder mit Holzschnitzerei, möglichst niedrige Bau- und Erhaltungskosten, Baustil, welcher der Gebirgslandschaft entspricht.
Im Jahr 2003 erfolgte eine genaue Bestandsaufnahme aller historischen Bahnhöfe in Südtirol, wobei Bruneck und Klausen als besonders erhaltenswert bezeichnet wurden. Leider ging in der Zwischenzeit bereits vieles verloren, obwohl im November 2011 ein dringender schriftlicher Appell des „Kuratoriums" an den damaligen Landesrat Thomas Widmann und Bürgermeister Christian Tschurtschenthaler gerichtet wurde mit der Bitte, das noch vorhandene Stellwerk aus dem Baujahr 1871 nicht dem Verfall preiszugeben, obwohl die dazugehörige Waage bereits zerstört war.
Nun ersuchen wir erneut darum, dieses wertvolle Zeugnis der k.u.k. -Baukultur unbedingt zu erhalten; es könnte bestens als historisch-touristische Attraktion genützt werden. Im historischen Holzbaugebäude könnten man beispielsweise Geräte aus der Gründerzeit unterbringen und mit entsprechender Dokumentation über die Pionierzeit der Eisenbahn informieren.
Dr. Christine Baumgartner, Plattform Pro Pustertal
Dr. Claudia Plaikner, Heimatpflegeverband
Dr. Wittfrieda Mitterer, Kuratorium für die Erhaltung Technischer Kulturgüter
Bruneck/Olang/Bozen, 10.02.2019
Die Lerche - Vogel des Jahres 2019
Lesen Sie mehr dazu hier
Gesamttiroler Heimatpfleger-Treffen
32. Generalversammlung der Nord-, Ost-, Süd- und Welschtiroler Heimatpfleger - Resolution
Am Samstag, 1. Dezember 2018 haben sich die Vorsitzenden und Mitglieder der Landesvorstände zum alljährlichen Gesamttiroler Heimatpfleger-Treffen in Frangart/Eppan eingefunden. Aus aktuellem Anlass haben die Gesamttiroler Heimatpfleger*innen eine Resolution zum Grenzenlosen Wachstum verfasst, die Sie nachfolgend lesen können.
Tourismus in Südtirol - Die Grenzen des Wachstums – ein Appell an Politik und Wirtschaft
WENIGER IST MEHR 1)
Die Fremdenverkehrswirtschaft jubelt über Rekordzuwächse im Sommertourismus („ein Plus von 2% im Sommerhalbjahr 2018“). Gleichzeitig jedoch mahnt LH Arno Kompatscher, dass „in Teilen Südtirols die zahlenmäßige Grenze inzwischen erreicht sei; deshalb herrsche mittlerweile große Einigkeit darüber, dass man nicht mehr Wachstum, sondern mehr Nachhaltigkeit anstreben müsse" (zit nach: Dolomiten, 01.12.2018). Und die Südtiroler Wirtschaftszeitung titelte schon im August 2018 mit Blick auf die absehbaren Grenzen des touristischen Wachstums: „Genug kann auch genügen“.
Diese Einschätzungen teilen wir vorbehaltlos! Doch aus Erfahrung wissen wir auch, wie schnell solche Mahnungen im Erfolgsjubel der für den Tourismus Verantwortlichen verhallen können.
Tatsächlich erleben wir seit einigen Jahren einen starken und „nachhaltigen“ Wachstumsschub beim Fremdenverkehr in unserem Land, mit jährlichen Zuwachsraten zwischen 5-6% sowohl bei den Ankünften als auch bei den Nächtigungen: Letztere überschritten im Jahr 2018 die 32-Millionen Marke.... Die Gründe liegen in der weltweit starken Konjunktur, in einer neuen Beliebtheit von Nahräumen wie der Alpen – auch angesichts der Angst vor Terrorismus und im Zeichen des Klimawandels in den wärmer werdenden Perioden auf der Suche nach der „Sommerfrische“. Dazu kommt, dass Südtirol als Gastland tatsächlich „qualitativ aufgerüstet“ hat und sein Leistungsangebot in allen Teilbereichen der Branche verbessert und ausgeweitet hat.
Doch dieser Boom hat eine negative Kehrseite – und diese spüren wir von Jahr zu Jahr stärker, sommers wie winters, -in unseren Städten, Tälern und auf unseren Bergen: Die Grenzen dieses Wachstums sind vielerorts erreicht! Dieses Wachstum bedarf allzu vieler Gäste, es produziert zu viel Beton und zu viele Betten; dieses Wachstum produziert bedrohlich anschwellende Verkehrslawinen (denn nur 10-15% der Touristen erreichen Südtirol mit öffentlichen Verkehrsmitteln); dieses Wachstum lässt die Preise auf Kosten der Ansässigen steigen; dieses Wachstum bringt insgesamt einen erhöhten Verbrauch von Landschaft und Ressourcen mit sich und eine größere Belastung des Gebietes und der Umwelt. Und bedenklich ist: Das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft vom Juni 2018 hat schon die Weichen für eine weitere rasante Tourismusentwicklung gestellt.
Angesichts dieser Entwicklung appellieren wir an Landespolitik und Wirtschaft:
Wenn Südtirols Natur und Landschaft ihre herausragende natürliche Qualität weiterhin, also „nachhaltig“, behalten sollen, dann muss die Tourismusentwicklung im Sinne eines strategischen Maß-Haltens und Gegensteuerns grundsätzlich überdacht werden und zwar in Richtung „sanfte Mobilität – „Klimaland“ – „Bio-Land“. Dies im besten Wortsinn des Leitgedankens von Mies van der Rohes Architektur.
Claudia Plaikner – Konrad Roider – Walther Eccli
1) Architekt Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969)
14.02.2019 Newsletter: Heimatpflegeverband Südtirol - Infoblatt (Newsletter)
Traditionelles Kulturgut muss gefördert werden