Kinder für Schätze der Heimat sensibilisieren

Die Autorin Kathrin Gschleier im Gespräch

Kathrin Gschleier ist die Autorin der „Heimatmappe“. Die Kommunikationswissenschaftlerin hat sich bereits im Zuge des Buchprojektes „Mein Südtirol Buch“ damit beschäftigt, das Land Südtirol mit seiner Geschichte, Kultur und Natur, Freizeit und Brauchtum kindgerecht zu erklären. Der Heimatpflegeverband ist deshalb mit seinem Projekt „Heimatmappe“ an sie herangetreten – und sie hat zugesagt.

Kathrin GschleierKindern ihre Heimat näherbringen, sie sensibel für deren Schätze machen – wie sind Sie an diese Aufgabe herangegangen?
Grundsätzlich geht es bei der Wissensvermittlung immer darum, in den Kindern Neugier zu wecken, Lust aufmehr zu machen. Das funktioniert am besten in Form von Geschichten. Deshalb erzählen wir zunächst eine Geschichte – im Fall der Heimatmappe jeweils mit einem Tier als Protagonisten. Anhand des Lebens und des Lebensraumes dieser Tiere tauchen die Kinder dann in die verschiedenen Themen ein – die auch die Themen des Heimatpflegeverbandes sind. Die Geschichte bleibt der rote Faden, an dem die Kinder ihr Wissen immer wieder anknüpfen und so auch Sensibilität für die Themen entwickeln.

Welche waren die größten Herausforderungen bei der Umsetzung des Projektes „Heimatmappe“?
Themen, die eher in der Erwachsenenwelt angesiedelt sind, auf die Realität der Kinder herunterzubrechen, war eine der größten Herausforderungen. Der Heimatpflegeverband beschäftigt sich zudem mit einem sehr breiten Themenspektrum. Hier eine Auswahl zu treffen und zu beurteilen, auf welcher „Reise“ die Kinder am liebsten mitkommen, in welches Thema sie sich also amehesten hineinknien könnten, war ebenfalls nicht einfach.

Was ist Heimat für Sie ganz persönlich?
Ich habe als Kind am Ritten gewohnt, bin später nach Auer, dann nach Bozen, weiter nach Brixen gezogen und lebe seit einigen Jahren wieder am Ritten. Hier, am Ort meiner Kindheit, kenne ich Menschen, Wege, schöne Plätze – es ist eine gewisse Verbundenheit und Vertrautheit da. Ich glaube, das ist Heimat.


Die Illustratorin Evi Gasser

Evi Gasser

Wissen zeichnerisch zu vermitteln, ist für Evi Gasser nicht nur eine Herausforderung, sondern macht ihr viel Spaß. Deshalb war die Illustratorin und Grafikerin aus Kastelruth sofort dabei, als es hieß, eine „Heimatmappe“ zu gestalten.
In ständigem Austausch mit Autorin Kathrin Gschleier sorgt Evi Gasser für die bildliche Auflockerung der Texte, gestaltet aber auch Rätsel und Bastelanleitungen. „Was und wie
ich zeichne, ist abhängig von der Zielgruppe“, erklärt sie. „Die Zeichnungen in der Mappe für die Grundschulstufe sind deshalb einfach und verständlich.“ Und wie beim Text, so steigt auch bei den Zeichnungen mit dem Alter der Anspruch. Evi Gasser hat viel Erfahrung mit der Illustration von Kinderbüchern. Ihre ehrlichsten Kritikerinnen sind ihre Töchter Emma und Rosa. Bei der Gestaltung der Heimatmappe für die Erstklässler*innen habe sie selbst viel über den Wald und die Bräuche in Südtirol gelernt, sagt Evi Gasser. Und was würde sie auf ein Blatt Papier zeichnen, wenn der Titel „Heimat“ hieße? „Berge, Seen und Tiere – ich bin ein Naturmensch.“


Interview: Edith Runer

Zum KulturFenster